EIN APPELL AN DIE VERNUNFT

14.02.2014
Persönliche Meinung

Von Maximilian Kecht, Landesvorsitzender der Schüler Union

Die Föderalität der Bundesländer lässt den jeweiligen Regierungen bei 427789_385854954821707_1971943705_nweitem nicht den Spielraum, den dieser Begriff in seinem Kern vermuten ließe. So ist es beinahe verständlich, dass sich auf dem letzten großen Spielplatz, der Bildungspolitik, noch einmal richtig ausgetobt wird. Dieses Austoben  ist sicherlich kein Phänomen der jetzigen Regierung und kann ihr auch nicht vorgehalten werden. Vielmehr jedoch die Dimension und Art des Tobens.

In diesem Zusammenhang ist auch verständlich, dass mit jeder Änderung in der Bildungspolitik, von welcher Koalition auch immer herbeigeführt, eine gewisse Ideologie bedient wird. Problematisch wird dieses Konzept nur, wenn die durch demokratische Wahlen auf Zeit ermächtigten Personen in ihren Ideen und Vorstellungen den Bezug zur Realität verlieren und permanent über dem Boden der Tatsachen auf dem Seil der Ideologie tanzen. Doch genau diese akrobatische Glanzleistung betreibt Bildungsministerin Prof. Dr. Waltraud „Wara“ Wende seit ihrem Amtsantritt und spannt ihr Seil seitdem immer höher. Gesichert wird sie dabei jedoch nicht, wie zu vermuten wäre von Lehrer-, Eltern-, oder Schülerverbänden, sondern von ihrem Ministerpräsidenten Thorsten Albig. Und das ist das Problem. Unter der Küstenkoalition wird augenscheinlich keine Bildungspolitik für die Betroffenen gemacht, sondern vielmehr für die Parteiseele. So muss sich eine Ministerin wie Prof. Dr. Waltraud „Wara“ Wende, und besonders die zuständige Regierung, doch Fragen, ob sie wirklich dazu bereit und in der Lage ist, Politik für Lehrer, Eltern und Schüler zu machen, die eventuell nicht der verbohrten Vorstellung entspricht, aber doch dem Willen der Betroffenen. Und dieser Art Politik zu machen ist Prof. Dr.  Wende offensichtlich nicht gewachsen. Es scheint beinahe so, als könne sie die Gesamtsituation nicht überblicken. Dieser Zustand ist weder der schleswig-holsteinischen Bildungslandschaft, noch, und das sei an dieser Stelle gesagt, der Küstenkoalition dienlich. Die aktuelle Debatte um die Reform des Lehrerbildungsgesetzes hat, neben vielen augenscheinlichen Kritikpunkten, die zu Tage befördert wurden,  doch einmal mehr schmerzlich daran erinnert, auf welche Art und Weise Frau Wende bereit ist Politik zu machen. Auf Kosten Anderer und gegen den Widerstand Betroffener. Ministerin Wende ordnet jedes bildungspolitische Ziel der Ausbildung von Einheitslehrern und somit langfristig der Abschaffung unserer Gymnasien unter, gegen Meinung von Experten und Stimmen von Betroffenen. So ruht dieser Gesetzentwurf auf einem Vertragsbruch mit der Christian-Albrechts-Universität Kiel und hat bereits sein erstes Opfer gefordert, die Zusammenarbeit der beiden Universitäten in Kiel und Flensburg. Frau Wende ist, wie sie in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt hat und wie es ihr aktuelles Vorgehen im Fall der Reformierung des Lehrerbildungsgesetzes zeigt, nicht darum bemüht einen Konsens herbeizuführen, sondern stumpfsinnig, wie die Axt im Wald, jeden Widerstand niederzumähen. Ein solches Vorgehen kann für keine Koalition, auch nicht die Küstenkoalition, befriedigend sein. Besonders Wähler und Betroffene müssen entsetzt sein. Frau Wende ist dabei, und somit die gesamte Koalition, das Bildungssystem nachhaltig zu demolieren. Der Schaden jedoch wird nicht im Plenarsaal des Landeshauses zu spüren sein, sondern in den Klassenzimmern und Hörsälen unserer Schulen und Hochschulen. Auf dem großen Spielplatz der Bildungspolitik wird unter Prof. Dr. Waltraud „Wara“ Wende so beispiellos wie noch nie mit der Zukunft unserer Schüler gespielt, sie wird sprichwörtlich verzockt. Dieses rücksichtslose Vorgehen kann, zum Schutz der Lehrer, Eltern und Schüler und der Zukunft unseres Landes, nur eine annehmbare Konsequenz haben, den Rücktritt der Bildungsministerin Prof. Dr. Waltraud „Wara“ Wende.