
Die neuesten Zahlen der landesweiten Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus (LIDA-SH) sind ein alarmierendes Signal: 588 antisemitische Vorfälle wurden im Jahr 2024 in Schleswig-Holstein erfasst – so viele wie nie zuvor. Das entspricht mehr als elf Vorfällen pro Woche, bei einer Dunkelziffer, die vermutlich noch deutlich höher liegt. Dieser massive Anstieg zeigt in erschreckender Deutlichkeit, dass Antisemitismus kein Randphänomen ist, sondern sich zunehmend in unserer Gesellschaft ausbreitet – auf der Straße, im Wohnumfeld, in Schulen und in digitalen Räumen.
„Diese dramatische Entwicklung ist völlig inakzeptabel. Antisemitismus ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Demokratie und hat in Schleswig-Holstein keinen Platz“, erklärt Felix Siegmon, Landesvorsitzender der Jungen Union Schleswig-Holstein. „Dass jüdisches Leben in unserem Land wieder von Angst, Ausgrenzung und Bedrohung geprägt ist, darf niemanden kaltlassen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, diesen Entwicklungen entschlossen entgegenzutreten“, so Siegmon.
Der Kampf gegen Antisemitismus beginnt in der Bildung. Schulen müssen Orte der Aufklärung, der historischen Verantwortung und des gelebten Respekts sein. „Jeder Schüler in Schleswig-Holstein muss im Laufe seiner Schullaufbahn eine KZ-Gedenkstätte besucht haben – nicht als bloßes Unterrichtselement, sondern als bewusste Auseinandersetzung mit den Folgen von Hass, Ausgrenzung und menschenverachtender Ideologie. Gleichzeitig braucht es stärkere Bildungsangebote über jüdisches Leben in Vergangenheit und Gegenwart, um Vorurteile zu hinterfragen und Empathie zu fördern“, erklärt der Landesvorsitzende.
Zugleich muss der Rechtsstaat klare Kante zeigen. Antisemitische Straftaten dürfen nicht relativiert oder bagatellisiert werden. „Es braucht eine konsequente Strafverfolgung, verbunden mit klaren politischen Botschaften: Wer jüdisches Leben angreift, greift unser aller Freiheit an. Jüdische Gemeinden, Synagogen und Kulturstätten brauchen nicht nur ausreichenden Schutz, sondern auch unsere aktive Unterstützung. Jüdisches Leben gehört untrennbar zu Schleswig-Holstein und zu Deutschland – und wir tragen als Gesellschaft die Verantwortung, es zu bewahren und zu stärken“, betont Siegmon.
„Wir stehen fest an der Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben – nicht auf der Straße, nicht im Netz, nicht im Klassenzimmer. Wer schweigt, macht sich mitverantwortlich“, erklärt Siegmon abschließend.
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