
Die Junge Union Schleswig-Holstein begrüßt die Debatte um eine Reform der Organspende in Deutschland: Täglich sterben in Deutschland drei Menschen, weil es für sie kein geeignetes Spenderorgan gibt. Bei den Transplantationszahlen liegen wir mit etwa 11,5 Spenden pro eine Million Einwohner im internationalen Vergleich weit hinter dem Durchschnitt. Das zeigt, dass unser aktuelles System dringenden Nachholbedarf hat, so Birte Glißmann, Vorsitzende der Jungen Union Schleswig-Holstein.
Eine doppelte Widerspruchslösung, wie von Bundesgesundheitsminister Spahn favorisiert, sieht die Junge Union Schleswig-Holstein allerdings kritisch: Bei jedem Onlinenewsletter muss man in Deutschland ausdrücklich zustimmen, aber wenn es um menschliche Organe geht, wird jeder zum potenziellen Spender. Das geht zu weit und schneidet zu tief in die Freiheit der Menschen ein. Wir sprechen uns dafür aus, dass sich jeder Bürger entscheiden muss, spätestens wenn ein Ausweisdokument beantragt wird. Wir wollen mündige Bürger, die sich frei von jeglicher moralischen Debatte für oder gegen eine Organspende nach ihrem Tod entscheiden können. Uns ist aber wichtig, dass sie tatsächlich eine Entscheidung treffen. Die so genannte verpflichtende Entscheidungslösung ist dafür der richtige Kompromiss, so Glißmann.
Seit 2019 ist die verpflichtende Entscheidungslösung Beschlusslage der Jungen Union Schleswig-Holstein. Auch Aufklärungsmaterial, das über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stärker an Schulen und von Krankenkassen genutzt werden soll, sowie eine attraktivere finanzielle Ausstattung für Ärzte und Krankenhäuser bei einer Organspende sind Teil des Beschlusses.
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